Gesichtserkennungssoftware hilft der deutschen Polizei

Moderne Technik kann die Sicherheit in Deutschland gewährleisten
11.02.2020 2 Minuten Deutsch
CAUSA TAGESSPIEGEL Rainer Wendt
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DIE PERSPEKTIVE IN 30 SEKUNDEN

Rainer Wendt, der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft spricht sich dafür aus, Gesichtserkennungssoftware zu nutzen: Denn „mehr Personal reicht nicht, es gehören moderne Technik und gute Gesetze dazu, die Sicherheit in Deutschland weiter auf hohem Niveau zu halten und Gefahren für die Bevölkerung abzuwehren“. Gerade die Gefahr von internationaler Kriminalität und internationalem Terrorismus könne man mithilfe der Gesichtserkennungssoftware gut bekämpfen.

Ein Test am Berliner Südkreuz hat Wendt zufolge gezeigt: „Die ‚Trefferrate‘ ist beeindruckend, die ‚Fehlerquote‘ liegt in einem akzeptablen, kaum messbaren Bereich.“ Nur 0,1 Prozent der Personen seien fehlerhaft erkannt worden. Außerdem entscheide immer noch die Polizei, ob eingegriffen werde. Das System melde nur die Ergebnisse seiner Messungen und die Polizei entscheide, was damit angestellt werde.

Die Vorteile dieser Technik zu ignorieren, hieße „die anhaltend große Gefahr terroristischer Anschläge und die Bedrohung durch international vernetzte und agierende Verbrecherbanden sträflich [zu] ignorieren“. Gerade an den radikalen Rändern rechts wie links sei erhöhtes Gefahrenpotential vorhanden. Auch islamistische Gefährder befänden sich auf freiem Fuß. Mithilfe der Gesichtserkennung könne die Polizei Anschläge sowohl von Extremist:innen als auch Gefährdern besser verhindern.

ANMERKUNG DER REDAKTION

Rainer Wendt, geboren 1956, ist Gewerkschaftsfunktionär und Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft. Er stand in seiner Funktion immer wieder in der Kritik und gilt laut unterschiedlicher Medienberichte als populistischer und konservativer Hardliner. 2010 hat er im Zuge der zivilen Proteste um das Bauprojekt „Stuttgart 21“ den polizeilichen Einsatz von Wasserwerfern, Pfefferspray und Schlagstöcken zugesagt. Außerdem hat er öfter den Einsatz von Gummiwucht- und Gummischrotgeschossen gefordert, um „entschiedener“ gegen „Gewalttäter“ auf Demonstrationen vorgehen zu können. Wendt bezeichnete 2008 Kritiker:innen des neu gefassten Bundeskriminalamtsgesetzes als „Karlsruhe-Touristen“, was im selben Jahr zum “Unwort des Jahres“ gekürt wurde.

Im Debattenportal des Tagesspiegels namens CAUSA TAGESSPIEGEL diskutieren Politiker:innen und Expert:innen aktuelle Streitfragen. Nutzer:innen können über die verschiedenen Argumente abstimmen. Herausgeber ist der TAGESSPIEGEL, Ressortleiterin ist Anna Sauerbrey. Für die NEW YORK TIMES schreibt sie monatlich eine Kolumne über Deutschland. Von Juni 2016 bis Februar 2017 wurde CAUSA TAGESSPIEGEL von der Google News Initiative gefördert.