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Perspektive

zur Debatte vom 12. Januar 2025
🗳 Sollte man soziale Medien für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren verbieten?
Contra

Durch Altersgrenzen werden auch digitale Schutzräume genommen

Die Perspektive in 30 Sekunden

Johannes Drosdowski hält nichts davon, Kindern und Jugendlichen digitale Räume zu verbieten. Gewalt, Betrug und Propaganda im Netz seien zwar ernst zu nehmende Gefahren – aber die gebe es auch in der realen Welt, wie der Medienredakteur bei der TAZ ausführt.

Soziale Medien haben hingegen laut Drosdowski das Potenzial, echte Lösungen für Probleme aus der analogen Welt zu schaffen. So sei das Internet voll von Communitys und Sub-Communitys von Menschen, die sich so nie oder nur unter größter Anstrengung in der nicht-digitalen Welt begegnen könnten.

„Das betrifft auch und vor allem Jugendliche und auch und vor allem marginalisierte Menschen“, gibt Drosdowski etwa im Hinblick auf Queer- oder Trans-Personen zu bedenken. „Für sie können soziale Medien lebensrettend sein.“ Durch Altersgrenzen hingegen werden ihnen solche Schutzräume genommen.

Anmerkung der Redaktion

Johannes Drosdowski ist Redakteur für Medien und Digitales bei der TAGESZEITUNG (TAZ). Außerdem ist er als freier Journalist zu Themen wie Verschwörungserzählungen tätig. Er hat ein Praktikum beim TAGESSPIEGEL absolviert und anschließend als Freelancer für verschiedene Organisationen und Medien gearbeitet. Drosdowski hat einen Bachelor in Regionalwissenschaften Afrika/Asien von der Humboldt-Universität Berlin und einen Master in Journalismus von der Deutschen Journalistenschule.

Die TAGESZEITUNG (TAZ) ist eine überregionale deutsche Tageszeitung. Sie wurde 1978 als alternative, selbstverwaltete Zeitung gegründet – unter anderem vom Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele. Die Zeitung hat sich besonders in ihrer Anfangszeit an Linke, Studierende, Grüne und die Hausbesetzer-Bewegung gerichtet. Erklärtes Ziel der TAZ ist es seither, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen. Sie gehört heute zu den zehn größten überregionalen Tageszeitungen in Deutschland, mit einer verkauften Auflage von rund 45.500 Exemplaren (3/2025, IVW). Im Oktober 2025 hat die TAZ ihre Printausgabe eingestellt und erscheint seitdem nur noch digital. Online verzeichnete die Webseite TAZ.DE zuletzt 14,6 Millionen Zugriffe monatlich (10/2025, IVW). Das Goethe-Institut verortet die TAZ als „grün-linkes“ Blatt und betont besonders die oft sehr kritische Berichterstattung der Zeitung. Eurotopics sieht die TAZ als linkes Medium und stellt die gestaffelte Preisgestaltung und die Entscheidung gegen Online-Bezahlschranken als Besonderheiten der Zeitung heraus. Die TAZ wird genossenschaftlich herausgegeben, jährlich findet eine Generalversammlung statt, an der jedes der zuletzt über 23.000 Mitglieder teilnehmen kann. Die Chefredaktion teilen sich Barbara Junge, Ulrike Winkelmann und Katrin Gottschalk.

Originalartikel
Jugendschutz echt daneben
DIE TAGESZEITUNG (TAZ)Johannes Drosdowski
11.09.2024 · 3 Minuten · Deutsch
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