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Perspektive

zur Debatte vom 12. Januar 2025
🗳 Sollte man soziale Medien für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren verbieten?
Pro

Ein Verbot tut Not: Soziale Medien führen zu Depressionen und Abhängigkeit

Die Perspektive in 30 Sekunden

FOCUS-online-Gastautor Florian Buschmann hält ein Social-Media-Verbot für Unter-16-Jährige für sinnvoll. „Zahlreiche Studien belegen, dass die exzessive Nutzung sozialer Medien mit psychischen Problemen wie Depressionen, Angststörungen und einem negativen Selbstbild zusammenhängt“, argumentiert der Medienexperte.

Wie Buschmann ausführt, befinden sich Jugendliche in einer sensiblen Entwicklungsphase, wo sich die eigene Persönlichkeit ausbildet und maßgeblich geprägt wird. Social-Media-Plattformen sind laut Buschmann wiederum darauf ausgelegt, durch Likes, Kommentare und Algorithmen kontinuierlich Aufmerksamkeit zu binden. „Für junge Menschen, die nach Bestätigung suchen, entsteht dadurch ein ungesunder Druck, sich anpassen zu müssen oder nicht gut genug zu sein.“

Zwar werfe ein Verbot technische und rechtliche Fragen auf – dennoch könnte ein solcher Schritt helfen, zu verhindern, „dass junge Menschen in ihrer prägenden Lebensphase zu stark von den oft idealisierten und verzerrten Bildern beeinflusst werden, die soziale Medien vermitteln“. Buschmann spricht sich aber gleichzeitig auch für präventive Maßnahmen aus, etwa im Bereich der Medienkompetenz.

Anmerkung der Redaktion

Florian Buschmann ist Autor bei FOCUS und Gründer der Initiative „Offline Helden“, die sich für Medienkompetenz, Mediensuchtprävention und den Umgang mit künstlicher Intelligenz einsetzt. Mit seinem Team führt Buschmann Veranstaltungen an Schulen durch. Er ist der Autor des Fachbuchs „ADE AVATAR – Schritte in die Freiheit“, einem Leitfaden für Eltern, um von Mediensucht betroffenen Kindern zu helfen. Buschmann studiert Psychologie und beschäftigt sich dabei mit Themen wie Suchtverhalten, Verhaltenspsychologie und Prävention.

Der FOCUS ist ein wöchentlich erscheinendes deutsches Nachrichtenmagazin. Er wurde 1993 vom Hubert Burda Verlag als Konkurrenz zum SPIEGEL gegründet. Das Magazin erschien zuletzt in einer verkauften Auflage von rund 227.000 Exemplaren (IVW Q3/2025) und gehört damit zusammen mit dem SPIEGEL und dem STERN zu den reichweitenstärksten deutschen Wochenmagazinen. Der FOCUS gilt dabei in seiner Ausrichtung im Vergleich zu den beiden Konkurrenzmagazinen als konservativer. Auch der Online-Auftritt des Magazins gehört zu den reichweitenstärksten in ganz Deutschland: Laut der Website Similarweb hatte FOCUS.DE im Oktober 2024 rund 61,3 Millionen Aufrufe zu verzeichnen. Das GOETHE-INSTITUT befindet, das Blatt vertrete eine wirtschaftsliberale Haltung und wende sich „mit vielen grafischen Darstellungen und farbintensiven Bildern insbesondere an Leser:innen mit weniger Zeit“. Wie viele andere Medien in Deutschland hat der FOCUS seit Jahren stark sinkende Verkaufszahlen zu verzeichnen: Anfang 2000 lag die Auflage noch bei knapp 811.000 verkauften Exemplaren.

Originalartikel
Von Instagram bis TikTok: Warum auch wir ein Verbot für unter 16-Jährige brauchen
FOCUSFlorian Buschmann
28.11.2024 · 3 Minuten · Deutsch
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