Perspektive
zur Debatte vom 12. Januar 2025🗳 Sollte man soziale Medien für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren verbieten?
Es ist höchste Zeit, dass man den Plattformen die Grenzen aufzeigt
Die Perspektive in 30 Sekunden
Hajo Schumacher wertet ein Verbot von sozialen Medien für Unter-16-Jährige vor allem als ein längst überfälliges Experiment. „Es wurde ja höchste Zeit, dass man den Plattformen einmal seine Grenzen aufzeigt“, zeigt sich der Kolumnist bei RADIO EINS überzeugt.
Schumacher verweist dabei nicht nur auf fragwürdige Inhalte und die Meinungsmacht der Plattformen, sondern vor allem auf den Suchtfaktor, den soziale Medien auf Jugendliche ausüben können. Für ihn geht es daher nicht allein um Plattformen, „sondern eben auch um Drogen“. Schumacher versteigt sich mit Blick auf die sozialen Medien sogar zu der Bezeichnung „digitales Heroin“. Dafür müsste es mindestens Warnhinweise geben – oder eben auch Verbote.
Den Unternehmen sei das bewusst; es gehöre zum Geschäftsmodell, die Menschen möglichst lange auf den Plattformen zu halten, um deren Daten zu erhalten. Insofern sieht Schumacher das australische Experiment auch als eine „Machtfrage“ und hofft, dass es weltweit Schule machen wird.
Anmerkung der Redaktion
Hajo Schumacher ist Journalist, Bestseller-Autor und Moderator. Seit 2022 ist er Chefkolumnist bei der Funke Mediengruppe. Seine Kommentare und Kolumnen erscheinen unter anderem in RADIOEINS/RBB, BERLINER MORGENPOST, HAMBURGER ABENDBLATT, WAZ, WDR und RTL. Zehn Jahre war er in diversen Führungspositionen beim SPIEGEL tätig. Zeitweise hat Schumacher für die BERLINER MORGENPOST den Podcast „Berliner Schnauzen“ betrieben, der als Sprachrohr für Berliner:innen gedient hat. 2006 hat er über das Thema „Machtphysik. Führungsstrategien der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel im innerparteilichen Machtgeflecht 2000–2004“ promoviert. Schumacher ist außerdem Autor des Buches „Kein Netz!“, das Herausforderungen des digitalisierten Zeitalters aufgreift und Empfehlungen dafür gibt, in der Welt des Internets wieder mehr das „wirkliche Leben“ wahrnehmen zu können. Für sein Werk erhielt er vom renommierten Wissenschaftsjournalisten Ranga Yogeshwar Lob: „Hajo Schumacher erweist sich als großartiger Reiseführer, der das Internet mit Offenheit und freudiger Selbstehrlichkeit fassbar macht.“ Mit seiner Frau, der Psychologin Suse Schumacher, betreibt er den Mutmach-Podcast „Wir“, in dem es um Strategien geht, das Leben mit Sinn und Freude zu füllen.
RADIO EINS ist ein Radiosender für Berlin und Brandenburg. Er gehört zur Landesrundfunkanstalt RUNDFUNK BERLIN-BRANDENBURG (RBB) und sendet aus Potsdam-Babelsberg. Laut der Medienanalyse „ma Audio 2025 II“ erreicht RADIO EINS jeden Wochentag zwischen 5 und 24 Uhr eine Reichweite von 480.000 Hörer:innen, die über dem Alter von 14 Jahren sind. Das macht den Sender zum Marktführer im Radiomarkt Berlin-Brandenburg. Auf der RADIO EINS Website werden außerdem Artikel, vor allem zu gesellschaftlichen Themen, veröffentlicht. Die Seite hat im Monat rund 620.000 Aufrufe (Stand: Juli 2025). Entstanden ist RADIO EINS 1997 aus den Sendern RADIO B ZWEI der ehemaligen Berliner Landesrundfunkanstalt SFB und dem Sender RADIO BRANDENBURG der ehemaligen Brandenburger Landesrundfunkanstalt ORB. Die Zielgruppe des Senders sind frühere Hörer:innen des RBB-Jugendradios Fritz über 25 Jahre, weswegen er den Slogan „Nur für Erwachsene“ führt. 2003 erhielt Radio Eins als erste Radiostation den Echo-Preis für „Die Beste Medialeistung“. Sehr erfolgreich war außerdem die Sendung „Sanft & Sorgfältig“ des Moderatoren Jan Böhmermann und des Musikers Olli Schulz, welche 2012 bis 2016 ausgestrahlt wurde. Programmchef von RADIO EINS ist der Journalist Robert Skuppin.
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