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Perspektive

zur Debatte vom 11. Mai 2025
Schützt man die Demokratie, wenn man die AfD verbietet?
Hintergrund

Rechtsextrem, rechtsradikal, rechtspopulistisch – wo ist da der Unterschied?

Die Perspektive in 30 Sekunden

Der Bundesverfassungsschutz hat die AfD als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestuft. Für einige Landesverbände sowie die Jugendorganisation der Partei gilt diese Einstufung schon länger. Doch was bedeuten eigentlich Begriffe wie „rechtsextremistisch“, „rechtsextrem“ oder „rechtsradikal“? Darüber klärt Redakteur Patrick Fam beim REDAKTIONSNETZWERK DEUTSCHLAND (RND) auf.

Der Begriff „rechts“ selbst beschreibt laut Fam ein politisches Spektrum, das traditionell konservative Werte wie Nationalstaatlichkeit, Autorität und gesellschaftliche Hierarchien betont. „Es umfasst sowohl demokratische Strömungen als auch extremistische Randgruppen“, erläutert der RND-Redakteur.

Die Kategorien „rechtsextremistisch“ und „rechtsextrem“ bedeuten laut Fam im Grunde dasselbe. Rechtsextreme wie Rechtsextremisten lehnen die freiheitlich-demokratische Grundordnung ab und streben eine autoritäre, ethnisch homogene „Volksgemeinschaft“ an. Kernelemente der Ideologie sind Rassismus, häufig auch Antisemitismus und die Abwertung von Minderheiten. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist laut Fram „rechtsextrem“ üblich, der Bundesverfassungsschutz verwendet hingegen den Begriff „rechtsextremistisch“.

„Rechtsradikale“ vertreten nationalistische, antipluralistische Positionen und streben eine kompromisslose Umgestaltung des Staates nach autoritärem Muster an – „jedoch überwiegend innerhalb der verfassungsmäßigen Ordnung“, wie Fram betont. Allerdings sind ihm zufolge die Grenzen zwischen Rechtsradikalen und Rechtsextremen oft fließend.

Zudem gibt es die „Rechtspopulisten“. Dahinter steckt laut Fam eine politische Grundhaltung oder Strategie, die sagt: Das „einfache Volk“ steht einer „schlechten Elite“ gegenüber. Für komplizierte politische Probleme werden laut dem RND-Autor häufig einfache Lösungen präsentiert. Zwar könne Populismus auch hilfreich sein, wenn er zum Beispiel Machtmissbrauch kritisiert, aber auch in Extremismus umschlagen, wenn er beispielsweise Minderheiten ihre Rechte aberkennen will.

Anmerkung der Redaktion

Patrick Fam ist Journalist und bereits seit fünf Jahren als SEO-Redakteur beim REDAKTIONSNETZWERK DEUTSCHLAND tätig. Zuvor hat er den Master in North American Studies mit dem Modulpaket Modernes China an der Georg-August-Universität in Göttingen erworben.

Das REDAKTIONSNETZWERK DEUTSCHLAND (RND) ist eine 2013 gegründete überregionale Nachrichtenplattform der Madsack Mediengruppe. Das RND ist das Ergebnis von Umstrukturierungen und Sparmaßnahmen bei Lokalzeitungen: Das RND verkauft sein Angebot von überregionalen Nachrichten unter anderem an lokale Tageszeitungen wie die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG, die MÄRKISCHE ALLGEMEINE oder die OSTSEE-ZEITUNG. Die Madsack Mediengruppe gehört zu 23 Prozent der Deutschen Druck- und Verlagsgesellschaft (DDVG), die die Medienbeteiligungen der SPD verwaltet. Laut der Plattform Similarweb, die Statistiken zum Nutzerverhalten bereitstellt, hatte der Webauftritt des RND im August 2025 rund 4,8 Millionen Besuche zu verzeichnen. Die Chefredaktion haben Sven Oliver Clausen und Eva Quadbeck inne.

Originalartikel
Rechtsextrem, rechtsradikal, rechtspopulistisch – wo ist da der Unterschied?
REDAKTIONSNETZWERK DEUTSCHLAND (RND)Patrick Fam
02.05.2025 · 4 Minuten · Deutsch
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