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Perspektive

zur Debatte vom 12. Januar 2025
🗳 Sollte man soziale Medien für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren verbieten?
Contra

So ein Verbot sorgt für mehr Schaden als Nutzen

Die Perspektive in 30 Sekunden

In den Augen von Sebastian Meineck wird ein Social-Media-Verbot für Jugendliche letztlich mehr Schaden als Nutzen bringen. „Alles, was Kindern schaden könnte, wird sie dennoch erreichen“, argumentiert der Redakteur beim Online-Portal NETZPOLITIK.ORG.

Denn wie Meineck ausführt, sind soziale Medien nicht nur auf TikTok, Instagram, Snapchat, Facebook oder X beschränkt. Vielmehr sei das Internet voller Dienste, die weiterhin frei zugänglich sein werden. „Orte mit weniger Inhaltsmoderation und weniger Schutzmaßnahmen“, wie der NETZPOLITIK-Redakteur zu bedenken gibt.

Ein Social-Media-Verbot hält junge Menschen laut Meineck zudem davon ab, digitale Erfahrungen zu sammeln und digitale Verbindungen zu knüpfen. Der Redakteur ist überzeugt: „Wer Kinder und Jugendliche vor den Schwierigkeiten des Internets schützen will, muss sie vielmehr stärken statt aussperren.“

Anmerkung der Redaktion

Sebastian Meineck ist Redakteur und investigativer Journalist bei NETZPOLITIK.ORG. Er schreibt einen Newsletter und gibt Workshops zur Informationsgewinnung aus frei verfügbaren Quellen. Die Methode wird unter Nachrichtendiensten auch OSINT-Methode genannt und ist für investigative Journalisten besonders relevant. Thematischen Schwerpunkt setzt Meineck auf Technik, Konflikte in sozialen Netzwerken, digitale Gewalt, KI und Jugendmedienschutz.

NETZPOLITIK.ORG ist ein 2002 gegründetes Onlineportal, das sich mit netzpolitischen Themen befasst. Dazu gehören unter anderem staatliche Überwachung, Telekommunikationsgesetze und Open-Source-Software. Bis 2010 wurde NETZPOLITIK.ORG über Werbung, Spenden und durch die Agentur „Newthinking“ querfinanziert. Einnahmen gab es auch durch Workshops und Vorträge der einzelnen Autor:innen. Die Plattform engagiert sich laut eigener Aussage für digitales Freiheitsrecht und bezeichnet sich deshalb selbst als „nicht neutral“, da sich die Autor:innen auch für die politische Umsetzung jener Freiheitsrechte einsetzen. Gründer Markus Beckedahl bezeichnet NETZPOLITIK.ORG als „Mittelding zwischen Nichtregierungsorganisation und Medium, vergleichbar mit einer Mischung aus GREENPEACE und TAZ“. NETZPOLITIK setzt sich dauerhaft für einen stärkeren Datenschutz ein.

Originalartikel
Jugendschutz nach dem Prinzip Ohrfeige
NETZPOLITIK.ORGSebastian Meineck
29.11.2024 · 3 Minuten · Deutsch
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