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Perspektive

zur Debatte vom 11. November 2024
Sind die transatlantischen Beziehungen nach den Wahlen in den USA gefährdet?
Pro

Trump wird auf die regelbasierte Weltordnung keine Rücksicht nehmen

Die Perspektive in 30 Sekunden

Für Andreas Schwarzkopf ist die Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten das Ende der Welt, wie wir sie kennen. Nicht nur mit Blick auf die US-amerikanische Innenpolitik schwant dem Meinungsressortleiter bei der FRANKFURTER RUNDSCHAU Böses. Er glaubt: „Trump wird auch international seine Ziele rücksichtslos durchsetzen wollen.“

Auf die regelbasierte Weltordnung werde er dabei keine Rücksicht nehmen. Eine Zusammenarbeit mit der Regierung Trump wird es laut Schwarzkopf nur geben, wenn man sich deren Forderungen unterwirft. „Statt das internationale System von UN und anderen Institutionen zu reformieren, um auch die Interessen schwächerer Staaten zu berücksichtigen, befördert Trump mit seiner Politik das Recht des Stärkeren“, befürchtet der FR-Meinungsressortleiter.

Damit droht in den Augen von Schwarzkopf nicht zuletzt eine Eskalation mit China, unter anderem mit hohen Strafzöllen auf Autos und andere Produkte. Zu befürchten sei zudem ein Diktat-Frieden in der Ukraine. Auch im Nahen Osten werde Trumps Politik des Stärkeren kaum zum Frieden beitragen. „Auf all das sind Deutschland und die anderen EU-Staaten nicht vorbereitet“, stellt Schwarzkopf fest und mahnt zu lange aufgeschobenen Reformen. Jedoch hält er es für fraglich, „ob die europäischen Staaten dazu fähig sind“.

Anmerkung der Redaktion

Andreas Schwarzkopf ist Journalist und Leiter des Meinungsressorts der FRANKFURTER RUNDSCHAU (FR). Seit 2000 ist er Redakteur mit den Schwerpunkten Außen- und Verteidigungspolitik. Dafür ist er in die USA, mehrfach nach Afghanistan, Georgien, Rumänien, Bulgarien und in die Türkei gereist. Er moderiert zudem seit rund 15 Jahren Podiumsdiskussionen zum Thema Außenpolitik.

Die FRANKFURTER RUNDSCHAU (FR) ist eine Tageszeitung mit Sitz in Frankfurt am Main. Sie erschien erstmals 1945 und sollte ein linksliberales Gegenmodell zur eher konservativ ausgerichteten Frankfurter Konkurrenz (FAZ, FNP) darstellen. Durch die Medienkrise brach das sonst auflagenstarke Blatt ab 2001 ein und musste 2012 Insolvenz anmelden. Das Goethe-Institut bemerkte 2011, das einstige „Leitmedium der linken Intellektuellen“ sei redaktionell „bis zur Bedeutungslosigkeit ausgedünnt“. Nach mehreren Übernahmen und Verkäufen in den letzten zwanzig Jahren gehört die FR seit 2018 zur Ippen-Verlagsgruppe, einem der größten Medienkonzerne in Deutschland. Der Ippen-Konzern stand 2021 in der Kritik, weil Verlagschef Dirk Ippen eine kritische Berichterstattung seines verlagseigenen Investigativ-Teams über den umstrittenen Ex-BILD-Chefredakteur Julian Reichelt verboten hat. Die Auflage der FRANKFURTER RUNDSCHAU wird nur zusammen mit anderen Publikationen des Ippen-Konzerns im Raum Hessen ausgegeben: Die verkaufte Auflage dieser insgesamt sechs Publikationen lag im vierten Quartal 2022 bei rund 141.000 Exemplaren.  Seit dem ersten Quartal 2023 werden die Auflagenzahlen der gesamten Publikationen nicht mehr gemeldet. Allerdings werden die Zahlen von einem dieser sechs Medien, nämlich RHEINMAINMEDIA FRANKFURT CITY, noch gemeldet. Diese liegen im dritten Quartal von 2023 bei 40.706 verkauften Auflagen.

Originalartikel
Trump siegt bei US-Wahl: Düstere Aussichten für Deutschland und Europa
FRANKFURTER RUNDSCHAU (FR)Andreas Schwarzkopf
06.11.2024 · 3 Minuten · Deutsch
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