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Perspektive

zur Debatte vom 05. Oktober 2025
Bürgergeld, Rente & Co.: Muss für den „Herbst der Reformen“ der Sozialstaat beschnitten werden?
Hintergrund

Was ist der Sozialstaat – und wie viel kostet er?

Die Perspektive in 30 Sekunden

Die schwarz-rote Bundesregierung ringt um Reformen beim Sozialstaat. Das Sozialstaatsprinzip ist in Deutschland sogar im Grundgesetz verankert. Die Redaktion vom öffentlich-rechtlichen WESTDEUTSCHEN RUNDFUNK (WDR) hat in einem Überblick zusammengestellt, was man darüber wissen muss.

Kern des Sozialstaats sind demnach die Sozialversicherungen. Das sind neben der Arbeitslosenversicherung vor allem die Renten- und Krankenversicherung, aber auch die Pflege- und Unfallversicherung. Davon profitieren auch Menschen mit hohen Einkommen. Außerdem gehören Leistungen wie das Kindergeld, das Elterngeld und das Wohngeld zum Sozialstaat. Es geht also längst nicht nur ums Bürgergeld oder um andere Leistungen für Menschen mit wenig Einkommen.

Der Sozialstaat hilft also den Menschen – er ist aber auch teuer. 2024 wurden laut WDR demnach 1,3 Billionen Euro für Sozialleistungen ausgegeben. Der größte Block bei den Sozialausgaben sind laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales die Ausgaben für Renten (408 Milliarden Euro) und Pensionen (77 Milliarden Euro). Danach kommen die Ausgaben für die gesetzliche Krankenversicherung mit 325 Milliarden Euro und die private Krankenversicherung mit 31 Milliarden Euro.

Das Geld für das Sozialsystem kommt zu ungefähr gleich großen Teilen von den Versicherten über die Sozialabgaben, von den Arbeitgebern und vom Staat. Die Sozialausgaben in Deutschland sind in den vergangenen Jahren laut WDR deutlich gestiegen. Die Menschen müssen also von ihrem Einkommen immer mehr Geld für die Sozialleistungen aufbringen. Auch für den Staat kosten die Sozialleistungen viel Geld. Deswegen werden nun viele Ideen diskutiert, wie man sparen kann.

Anmerkung der Redaktion

Der WESTDEUTSCHE RUNDFUNK (WDR) ist die größte der neun Landesrundfunkanstalten der ARD. Er entstand 1956, als sich der NWDR in den NDR und den WDR aufteilte. Die Sendeanstalt hat sechs Radioprogramme und einen Fernsehsender, zu dessen bekanntesten Programmen unter anderem das Politmagazin „Monitor“, die „Sportschau“ oder das Kinderangebot „Die Sendung mit der Maus“ gehören. Laut eigenen Angaben ist der Sender nach Anzahl der Beschäftigten das zweitgrößte Medienunternehmen Europas hinter der BBC. Laut der Media-Analyse (ma Audio 2025 II) erreichen alle Radiosender des WDR zusammen rund 8 Millionen Zuhörer:innen jeden Tag. Der Webauftritt des WDR hatte im Juli 2025 laut Similarweb rund 13 Millionen Besuche zu verzeichnen.

Originalartikel
Merz will Sozialstaat umbauen - Antworten auf eure Fragen
WESTDEUTSCHER RUNDFUNK (WDR)
01.09.2025 · 8 Minuten · Deutsch
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