Perspektive

Bürgergeld, Rente & Co.: Muss für den „Herbst der Reformen“ der Sozialstaat beschnitten werden?
Man muss nichts kürzen, wenn das Geld gerechter verteilt wird
Die Perspektive in 30 Sekunden
In der Diskussion um den Sozialstaat hält es Claus Leggewie für keine Lösung, bei den Sozialleistungen zu sparen. Vielmehr sollte man darauf achten, dass die Belastungen gerechter verteilt werden, findet der Politikwissenschaftler beim Hörfunksender RADIO DREI.
Leggewie verweist dabei nicht nur auf die kommende Generation, sondern auch auf die aktuelle Rentnergeneration. „Bei denen dürfen keine Einschnitte gemacht werden, weil sie sowieso schon an der Armutsgrenze sind“, gibt Leggewie zu bedenken.
Seiner Meinung nach sollte man insgesamt nicht auf einzelne Gruppen blicken, sondern die Belastungen auf alle Schultern verteilen. In diesem Zusammenhang lässt Leggewie auch seine Sympathie für die Idee der SPD erkennen, wohlhabendere Menschen stärker in die Pflicht zu nehmen.
Anmerkung der Redaktion
Claus Leggewie ist Politikwissenschaftler und ehemaliger Professor an der Universität Gießen. Er beschäftigt sich mit Fragen der politischen Ökologie und Nachhaltigkeit. Sein erstes Buch zum Thema veröffentlichte er 1978. Seitdem schrieb er zahlreiche Essays, Bücher und wissenschaftliche Publikationen über die Wechselbeziehungen zwischen Planet und Gesellschaft, die von der Energiewende über die Klimapolitik bis zum Steinzeitmenschen reicht. Darüber hinaus ist er Mitglied im Verein Rat für Migration e. V. Leggewie veröffentlicht außerdem regelmäßig in Zeitungen und Zeitschriften, darunter LE MONDE DIPLOMATIQUE, LOS ANGELES BOOK REVIEW, ROLLING STONE und DIE TAZ. Von 2007 bis zum 31. Juli 2017 war er Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen. Des Weiteren ist er Mitherausgeber der Fachzeitschrift BLÄTTER FÜR DEUTSCHE UND INTERNATIONALE POLITIK.
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