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Perspektive

zur Debatte vom 12. Januar 2025
🗳 Sollte man soziale Medien für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren verbieten?
Hintergrund

Wie Deutschland die Altersbegrenzung auf Social Media regelt

Die Perspektive in 30 Sekunden

Australien verbietet Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren den Zugang zu TikTok, Instagram & Co. Das Gesetz ist zwar noch nicht in Kraft getreten, dennoch gilt es als weltweit erstes dieser Art. Beim BAYERISCHEN RUNDFUNK zeigt Netzexperte Christian Schiffer, welche Regeln in Deutschland aktuell zu einer Altersbegrenzung auf Social Media gelten.

Demnach gibt es in Deutschland kein allgemeines, gesetzlich festgelegtes Mindestalter für die Nutzung sozialer Medien. „Aber es gibt die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) der EU und die schreibt vor, dass personenbezogene Daten von Kindern unter 16 Jahren nur mit Zustimmung der Eltern verarbeitet werden dürfen“, erläutert Schiffer. „Und das führt dann de facto dazu, dass man die meisten Plattformen zwar ab 13 nutzen kann, aber nur mit Zustimmung der Eltern.“ In der Praxis wird diese Zustimmung laut dem BR-Redakteur aber oft nicht überprüft. Zudem ist es ihm zufolge leicht, ein falsches Geburtsdatum anzugeben, um Zugang zu den Diensten zu erhalten.

Ein Modell wie in Australien hierzulande hält Schiffer in diesem Zusammenhang zumindest nicht für undenkbar. In Wissenschaft, Politik, bei Lehrkräften sowie Eltern herrschen demnach berechtigterweise Sorgen wegen der Auswirkungen sozialer Medien auf Kinder und Jugendliche, wie etwa Cybermobbing, Suchtverhalten und dem Einfluss auf die psychische Gesundheit. Das könnte den Druck auf den Gesetzgeber erhöhen, so Schiffer. „Auch in Frankreich gibt es beispielsweise Bestrebungen, Social Media für Jugendliche zu reglementieren.“

Anmerkung der Redaktion

Christian Schiffer ist Journalist, Radiomoderator und Redakteur beim BAYERISCHEN RUNDFUNK. Der studierte Wirtschafts- und Sozialgeograf beschäftigt sich unter anderem mit Themen rund um Digitalisierung, Gaming- und Popkultur und ist Mitherausgeber des Magazins für Computerspielkultur WASD.

Der BAYERISCHE RUNDFUNK (BR) ist die Landesrundfunkanstalt des Freistaats Bayern. Er ist Mitglied der ARD, zählt zu den öffentlich-rechtlichen Sendern und ist verpflichtet, unabhängig vom Staat und privaten Interessengruppen zu berichten. Der BAYERISCHE RUNDFUNK unterhält neben den Kultursendern BR KLASSIK, BAYERN 1, BAYERN 2 und BAYERN 3 unter anderem den Nachrichtensender BR24 und den Jugendsender PULS. Seit dem 1. Februar 2021 ist Dr. Katja Wildermuth die Intendantin des BR. Sie übernahm den Posten von Ulrich Wilhelm. Der BAYERISCHE RUNDFUNK betreibt unter anderem die BR KULTURBÜHNE, ein digitales Angebot, das während der Corona-Pandemie ins Leben gerufen wurde. Die Idee war, Künstlerinnen und Künstlern trotz des Lockdowns eine Bühne zu geben, also Theateraufführungen, Konzerte und Lesungen auf der BR KULTURBÜHNE live zu streamen. Seither betreibt die BR KULTURBÜHNE außerdem Kultur- und Medienberichterstattung. Dem BR wurde vereinzelt vorgeworfen, nicht dauerhaft politisch unabhängig zu berichten: So durfte beispielsweise der jetzige bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) 2015 in der Vorabendsendung „Dahoam is dahoam“ unwidersprochen das Parteiprogramm der CSU loben.

Originalartikel
Social Media-Verbot in Australien: Auch in Deutschland denkbar?
BAYERISCHER RUNDFUNK (BR)Christian Schiffer
29.11.2024 · 2 Minuten · Deutsch
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