Perspektive

🗳 Braucht die EU mehr Freihandelsabkommen?
Vom Freihandel profitieren nur die Reichen in den Industrieländern
Die Perspektive in 30 Sekunden
Der afrikanische Sozialist Yusuf Lawal warnt auf DIE FREIHEITSLIEBE vor den sozialen Folgen weiterer Freihandelsabkommen. Bisherige Freihandelsabkommen haben „auf der ganzen Welt Elend und Armut für alle, außer den wenigen Reichen“ gebracht, kritisiert er.
Im Falle von Afrika etwa würde ein weiteres Freihandelsabkommen – aufgrund des „abgrundtief unterindustrialisierten Zustands des Kontinents“ – die Wirtschaft weiter bergab treiben, argumentiert Lawal. Denn schaffe man die Zölle zwischen den Ländern ab, profitieren davon nur diejenigen Länder, die wirtschaftlich ohnehin schon im Vorteil seien.
Entwickelte Staaten könnten dann die weniger entwickelten „mit Waren überschwemmen“, gegen welche die lokal hergestellten Produkte nicht konkurrieren können. Denn die importierten Waren seien in Entwicklungsländern meist deutlich billiger als die lokal produzierten. So habe man etwa gesehen, „wie die Textilindustrie in Nigeria aufgrund von Billigimporten, hauptsächlich aus China, zusammenbrach“, erinnert sich Lawal. Daher sei mehr Freihandel, vor allem aus Sicht global benachteiligter Regionen wie Afrika, abzulehnen.
Anmerkung der Redaktion
Yusuf Lawal ist ein afrikanischer Sozialist, der Texte für die SOCIALIST WORKERS LEAGUE schreibt.
DIE FREIHEITSLIEBE ist ein 2009 von Julius Jamal-El-Khatib gegründeter politischer Blog, der sich laut eigener Aussage „konsequent antimilitaristisch, ökologisch & antirassistisch“ positioniert. Als Portal für kritischen Journalismus wolle man „über gesellschaftliche Missstände in einer widersprüchlichen Welt“ informieren, heißt es auf dem Blog. Die Inhalte sind linksorientiert. Grüner Jamal-El-Khatib ist Landesvorstandsmitglied und stellvertretender Landessprecher der Linkspartei Nordrhein-Westfalen. In vielen Artikeln wird die linke Gruppierung der „Antideutschen“ kritisiert.

