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Perspektive

zur Debatte vom 12. Januar 2025
🗳 Sollte man soziale Medien für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren verbieten?
Analyse

Warum werden Social Media-Plattformen anders behandelt als normale Medien?

Die Perspektive in 30 Sekunden

Beim digitalen Bildungsmagazin NEWS4TEACHERS hält Chefredakteur Andrej Priboschek die Initiativen zwar für löblich, den Social Media-Konsum von Kindern und Jugendlichen zu beschränken. Das Problem liegt seines Erachtens jedoch tiefer – „nämlich in der fehlenden Verpflichtung für die Social-Media-Anbieter, namentlich verantwortliche und damit straf- und zivilrechtlich haftbare Personen für die Inhalte zu benennen“.

Priboschek macht das an seinem eigenen Beispiel deutlich. So muss er als Betreiber von NEWS4TEACHERS als journalistisches Medium eine verantwortliche Person im Impressum aufführen, also sich selbst. „Ich hafte für Falschinformationen, sollten die über unsere Seite verbreitet werden – auch über solche, die im Leserforum veröffentlicht werden“, erläutert er. „Wenn dort jemand einen anderen verleumdet, kann das für mich sehr teuer werden.“ In diesem Zusammenhang fragt sich Priboschek, warum solche Regeln nicht für soziale Medien gelten. Er zeigt sich überzeugt: „Müssten Facebook, X, Insta, TikTok und Co. Personen öffentlich benennen, die juristisch greifbar für den Dreck sind, der über ihre Kanäle nicht nur in die Kinderzimmer gelangt, dürfte sich das Problem recht schnell erledigen.“

Dass das gut funktioniert, lässt sich laut Priboschek beispielsweise auf Linkedin beobachten – einem Netzwerk von Menschen, die vor allem beruflich miteinander verbunden sind, und das auch unter Lehrkräften und Schulleitungen zunehmend an Beliebtheit gewinnt. „Dort treten die User in der Regel mit ihrem vollen und echten Namen in Erscheinung“, so Priboschek. „Entsprechend zivilisiert ist der Umgangston.“

Anmerkung der Redaktion

Andrej Priboschek ist Gründer der Agentur für Bildungsjournalismus und Herausgeber der Seite NEWS4TEACHERS. Vorher ist er Redakteur für Bildungspolitik bei der RHEINISCHEN POST gewesen. Die RHEINISCHE POST hat Priboschek dann verlassen, um Sprecher und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit im Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen zu werden. Später wechselte Priboschek an die TU Dortmund, wo er unter anderem die Lehrkräftezeitschrift FORUM SCHULE produzierte. 2014 hat Priboschek die Agentur für Bildungsjournalismus gegründet, die er seitdem leitet. Er hat Politikwissenschaften, Volkswirtschaftslehre und Geschichte in Duisburg studiert.

NEWS4TEACHERS ist ein digitales Bildungsmagazin, das von Lehrer:innen und Journalist:innen betrieben wird. Es bezeichnet sich selbst als „Service-Plattform von Lehrern für Lehrer, sowie der Agentur für Bildungsjournalismus“ und bietet Berichte, Analysen und Kommentare von pädagogischen Expert:innen zu Bildungsthemen für Lehrkräfte und die interessierte Öffentlichkeit. NEWS4TEACHERS wird von der Online-Plattform 4teachers.de sowie der Agentur für Bildungsjournalismus betrieben. Während 4teachers die Plattform anbietet, ist die Agentur für Bildungsjournalismus für die Inhalte verantwortlich. Die Agentur für Bildungsjournalismus ist eine Medienagentur, die journalistische sowie Werbebeiträge zu Bildungsthemen für Auftraggeber:innen gestaltet und teilweise auch selbst veröffentlicht. Geleitet wird die Agentur vom ehemaligen RHEINISCHE POST-Bildungsredakteur und ehemaligen Sprecher des Ministeriums für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Andrej Priboschek. NEWS4TEACHERS finanziert sich durch Werbung. Laut eigenen Angaben erreicht NEWS4TEACHERS monatlich rund 400.000 Menschen.

Originalartikel
Warum es wenig bringen wird, Kindern soziale Medien zu verbieten
NEWS4TEACHERSAndrej Priboschek
05.01.2025 · 2 Minuten · Deutsch
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