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Perspektive

zum Thema vom 23. Dezember 2024
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Hintergrund

Wo es bereits eine Zusammenarbeit mit der AfD gab

Die Perspektive in 30 Sekunden

Offiziell grenzen sich zwar alle Parteien von der AfD ab. Doch in manchen Bundesländern ist eine Zusammenarbeit mit der AfD schon längst Realität. Einen Überblick darüber hat das REDAKTIONSNETZWERK DEUTSCHLAND zusammengestellt. Die Redaktion beruft sich dabei auf eine Studie der Politikwissenschaftler Steven Hummel und Anika Taschke von der politisch links einzuordnenden Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Die Studie nennt mehr als 100 konkrete Fälle der Zusammenarbeit zwischen der AfD und anderen in den Jahren 2019 bis 2023 – von der gemeinsamen Abstimmung im Stadtrat bis zur Fraktionsgemeinschaft. Am häufigsten habe die CDU mit der AfD kooperiert, doch auch alle übrigen im Bundestag vertretenen Parteien hätten dies getan, so Hummel und Tachke.

In 93 Fällen bedeutete „Kooperation“ laut der Studie gemeinsames Abstimmen, in 74 Fällen auf Initiative der AfD. Als konkretes Beispiel nennen Hummel und Taschke eine AfD-Resolution gegen Windkraftanlagen im Sonneberger Land in Thüringen, der im Kreistag 2020 auch CDU und FDP zugestimmt hätten. In Cottbus wiederum sei ein Beschluss zur kommunalen Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Jahr 2021 mit Stimmen von CDU, AfD und SPD rückgängig gemacht worden.

Taschke und Hummel konzentrierten sich nach eigenen Angaben aus praktischen Gründen auf ostdeutsche Beispiele der Parteienkooperation, weil sonst der Umfang der Studie zu groß geworden wäre. Die Auflistung erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Vielmehr werde eine große Zahl weiterer Fälle vermutet, die nicht bekannt geworden seien. Auch andere Medien haben Beispiele zusammengetragen, wo andere Parteien mit der AfD zusammengearbeitet haben, darunter die TAZ und die ZEIT.

Anmerkung der Redaktion

Das REDAKTIONSNETZWERK DEUTSCHLAND (RND) ist eine 2013 gegründete überregionale Nachrichtenplattform der Madsack Mediengruppe. Das RND ist das Ergebnis von Umstrukturierungen und Sparmaßnahmen bei Lokalzeitungen: Das RND verkauft sein Angebot von überregionalen Nachrichten unter anderem an lokale Tageszeitungen wie die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG, die MÄRKISCHE ALLGEMEINE oder die OSTSEE-ZEITUNG. Die Madsack Mediengruppe gehört zu 23 Prozent der Deutschen Druck- und Verlagsgesellschaft (DDVG), die die Medienbeteiligungen der SPD verwaltet. Laut der Plattform Similarweb, die Statistiken zum Nutzerverhalten bereitstellt, hatte der Webauftritt des RND im August 2025 rund 4,8 Millionen Besuche zu verzeichnen. Die Chefredaktion haben Sven Oliver Clausen und Eva Quadbeck inne.

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REDAKTIONSNETZWERK DEUTSCHLAND (RND)
14.03.2024 · 2 Minuten · Deutsch
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